Eine aufregende Reise

Von Appenzell in die weite Welt hinaus

Severin Heeb wusste schon als kleiner Junge, dass ihn seine Karriere in einen technischen Beruf führen wird. Dank seiner Zielstrebigkeit, seinem Fleiss und seinem offenen Geist ging sein Weg von der Lehre in Appenzell via Uzwil in dutzende Länder für Installations-, und Inbetriebnahmeprojekte verschiedener Müllereiprozesse. Ein Traumberuf, den er jungen Talenten bei Bühler nur ans Herz legen kann.

Severin’s Antwort auf die Frage, wo es ihn als nächstes hinziehen wird, kommt wie aus der Kanone geschossen: «Egal wo. Dort, wo ich gebraucht werde und unseren Projekten zu einem erfolgreichen Abschluss verhelfen kann, fühle ich mich wohl.» Die Fakten sprechen für sich: In seiner Zeit bei Bühler hat der 30-jährige Appenzeller 23 Länder zum Teil mehrmals bereist und viele Mühlen aufgebaut und in Betrieb genommen. Wer so oft an neue Herausforderungen herantritt – oftmals in völlig neuen Kulturen und Sprachräumen mit unterschiedlichen Arbeitsweisen – der muss vor Allem Menschen mögen.

«Natürlich ist die fachliche Komponente sehr wichtig. Das Zwischenmenschliche zählt meines Erachtens aber genauso viel. Je nach Region arbeiten und kommunizieren die Menschen komplett unterschiedlich. Das finde ich das Spannendste an meiner Arbeit, denn so ergeben sich immer wieder neue Lösungsansätze und ich lerne bei jedem Installationsprojekt viel Neues dazu», sagt er.

Dass ihn sein Weg einmal in Länder wie Bangladesch, Mexiko, Nigeria, Südafrika oder Kamerun führen würde, konnte er sich zu Beginn seiner Lehre nicht vorstellen. «Für mich als Appenzeller war ja bereits das Überschreiten der Kantonsgrenze eine Auslandserfahrung», schmunzelt er. 


Früh auf den Geschmack gekommen

«Während der Lehre hatte ich dann die unglaublich coole Möglichkeit, einen zweimonatigen Auslandeinsatz bei Bühler Johannesburg zu machen. Da lernte ich die Offenheit für andere Kulturen schätzen und genoss es, zusammen mit den Locals Einblicke ‘hinter die Kulissen’ zu erhalten, welche man als normaler Reisender oft nicht hat», sagt Severin.

Severin blickt auf viele spannende Auslandeinsätze zurück Severin blickt auf viele spannende Auslandeinsätze zurück Severin blickt auf viele spannende Auslandeinsätze zurück

Dass er seine Karriere nach der Lehre bei Bühler fortsetzen würde, war für Severin keine Frage. «Für mich war klar – ich möchte nach meiner Lehre in die Welt hinaus. ‘Welche Möglichkeiten bieten sich da an’, habe ich mich gefragt und mich dann sofort auf eine Stelle nach der Lehre beim internationalen Montagepool beworben. Das hat dann gut geklappt, doch eine Mühle habe ich bis zu meiner Ankunft an meinem ersten Einsatzort als Jungmonteur in Durban, Südafrika trotzdem noch nie gesehen. ‘Sieht interessant aus’, war mein erster Gedanke – und so habe ich dann die ersten paar Baustellen etwas auf mich wirken lassen», blickt er zurück.

Severin’s erster Einsatz als Jungmonteur führte ihn nach Durban/Südafrika

Lernfähigkeit als Erfolgsrezept

Für Aussenstehende mag es fast ein wenig zu früh erscheinen, Mitarbeitende direkt nach der Lehre ins Ausland zu schicken. Für Severin spielt das Alter jedoch keine Rolle, im Gegenteil – die Lernfähigkeit ist entscheidend. «Die neue Verantwortung und die vielen Auslandeinsätze gleich nach Abschluss meiner Lehre waren eine sehr aufregende Zeit. Bühler bereitet seine Mitarbeitenden zum Glück ideal auf die nächsten Karriereschritte und Auslandeinsätze vor. Zudem haben wir so viele grossartige Mitarbeitende bei Bühler, von denen man unglaublich viel lernen kann», erklärt Severin. 


Einige Eindrücke von Severin’s Installationsjobs weltweit

Einer davon ist Albrecht Sterner, der per Zufall immer wieder an denselben Inbetriebnahmen war wie Severin – und heute Rücken an Rücken mit Severin im Büro sitzt. «Es hat mich interessiert, was er macht, und bei jeder Inbetriebnahme habe ich ihn dann ausgefragt, wie alles funktioniert und wollte mithelfen. Vermutlich habe ich ihn mit meiner Fragerei ab und zu auch genervt. Ich fand die Tätigkeiten super, es war immer eine gute Balance zwischen dem Organisieren mit vielen Beteiligten und selbst Werkzeug in die Hand nehmen und etwas zu machen. Zudem habe ich mich im Bild des ‘Spezialisten’ sofort wiedererkannt», erinnert sich Severin.

Irgendwann hat er dann die Chance gepackt, in die Spezialmüllerei zu wechseln und durfte dann noch die Weiterbildung zum Müllermeister in Stuttgart und den Müllereitechniker an der Swiss School of Milling geniessen. 


Die Leidenschaft für Hafer teilen

Seit 2019 ist Severin im Haferteam als Process Technologist tätig und blickt auf fast sechs Jahre toller Erlebnisse zurück. «Wir sind ein eher kleines, eingespieltes Team, und alle ziehen am selben Strang. Mit unseren Lösungen für die Haferverarbeitung helfen wir unseren Kunden, dieses gesunde und nachhaltige Produkt noch populärer zu machen. Es ist die Dankbarkeit unserer Kunden vor Ort, die uns antreibt, immer neue Lösungen und Technologien zu entwickeln, um Marktleader zu bleiben und mitzuhelfen, das Maximum aus jedem Haferkorn herauszuholen», erklärt Severin.

 Oats Technology Conference 2024  Oats Technology Conference 2024 Severin mit Mitarbeitenden an der Hafer-Technologiekonferenz 2024

Wie sieht ein klassischer Arbeitsablauf für Severin im Hafergeschäft aus? «Wenn es irgendwo in der Welt spezifische Anfragen für eine Haferverarbeitungsanlage (z.B. Haferflocken, Hafermehl oder Grütze) gibt, unterstütze ich die Verkäuferinnen und Verkäufer aus der Region mit technischem Wissen, um die Kunden möglichst spezifisch zu bedienen und die Beste Lösung zu erarbeiten. Für Inbetriebnahmen, Anlagenoptimierungen, Kundentraining und Verkaufsunterstützung besuche ich Kunden und sammle Wissen über das lokale und internationale Marktgeschehen in der Haferwelt. Ebenfalls werden Prozesstechnologen bei Neu- oder Weiterentwicklungen von Maschinen und Prozessen miteinbezogen», erklärt Severin. 

Was Mexiko und Appenzell verbindet

Bei so vielen Auslandeinsätzen und neuen Freundschaften ist es fast unmöglich, sich für einen Lieblingsort oder ein Lieblingsprojekt zu entscheiden. Für Severin hat trotzdem ein Ort einen bleibenden Eindruck hinterlassen. «Nachdem ich bereits einige Orte auf dieser Welt gesehen habe, sticht Mexiko immer noch heraus. Bereits nach meinem ersten Besuch habe ich mich in die schönen Orte, das leckere (scharfe) Essen, die Gastfreundschaft und den Vibe verliebt. Auch das Arbeiten dort war immer ein Erfolg und es macht Freude, mit dem kompetenten Team aus Bühler Mexiko zu arbeiten. Die beiden Inbetriebnahmen in Mexiko zählen definitiv zu meinen Lieblingseinsätzen für Bühler und Guadalajara ist bislang wohl mein Städtefavorit weltweit», sagt er.

 Oats Technology Conference 2024  Oats Technology Conference 2024 Seine Zeit in Mexiko bleibt Severin in bester Erinnerung

Wer so viel unterwegs ist, geniesst seine Zeit zu Hause noch intensiver. Wie schaltet Severin ab nach teils anstrengenden, mitunter turbulenten Auslandeinsätzen? «In meiner Freizeit bin ich am liebsten aktiv unterwegs. ich liebe es, in der Natur zu sein – vor allem beim Gleitschirmfliegen, meinem absoluten Lieblingshobby, bei dem ich meist selbst auf den Berg laufe und auf die körperliche Anstrengung mit einem schönen Flug belohnt werde. Den Berg hochlaufen und in den Sonnenuntergang zu fliegen ist für mich das absolute Highlight nach einem Tag bei der Arbeit oder einem Auslandeinsatz», sagt Severin. 

 

Ohne Teamwork geht es nicht

Denn manchmal gibt es richtig ‘zähe’ Inbetriebnahmen, die auch Severin alles an Fachwissen und Projektmanagement abverlangen. «Die grösste Herausforderung für mich war wohl die Inbetriebnahme einer der grössten Hafermühlen, welche Bühler je gebaut hat. Für dieses Projekt bin ich 3,5 Monate nach Winnipeg in Kanada gereist und habe mit dem super Team auf der Baustelle versucht, den Kunden zufriedenzustellen und die Anlage in Betrieb zu nehmen», sagt er.

«Es herrschten ziemlich schwierige Umstände auf der Baustelle und viele Probleme haben sehr viel Zeit und Nachforschung bis zur Lösungsfindung gebraucht. Das Erfolgsrezept war am Ende mein super Team im Hintergrund, welches mich unterstützt hat, der Projektleiter, welcher sich wirklich um sein ‘Baby’ gekümmert hat, und nicht zuletzt viel Geduld und auch das Interesse, Probleme zu lösen, welche oft nicht mein Spezialgebiet waren», erinnert sich Severin.

 

Einfach machen

Und so schliesst Severin mit einem Appell an die vielen Talente bei Bühler, die sich die Arbeit Installation Engineer vorstellen können. «Tut es. Bühler bietet euch alles an, was ihr braucht, um persönlich und beruflich zu wachsen. In den Auslandeinsätzen lernt ihr so viel mehr als nur Fachwissen. Ihr könnt neue Freundschaften schliessen, ihr werdet neue Kulturen und Arbeitsweisen verinnerlichen, und von jedem Ort nehmt ihr unbezahlbare Erinnerungen mit, die euch ein Leben lang begleiten werden.»

 

Trip Trip Severin kann einen Auslandeinsatz allen Interessierten nur empfehlen

 

Und wo sieht Severin seine Zukunft? «Ich möchte mein Fachwissen durch mehr Erfahrung und Austausch auf das nächste Level bringen und zukünftig mehr in die Rolle als ‘Technical Sales Advisor’ schlüpfen», sagt Severin. Wer den smarten Appenzeller kennt, der weiss: Auch dieses Ziel wird er mit Sicherheit erreichen. 

 

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