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Revision
Die Revision von Maschinen lohnt sich finanziell und fördert die Nachhaltigkeit. Dank jahrelanger Erfahrung und einem Netzwerk von Revisionsanlagen rund um den Globus bietet Bühler Kundinnen und Kunden im Druckgussgeschäft passende Revisionslösungen an, mit denen lange genutzten Maschinen neues Leben eingehaucht werden kann. Ihre Lebensdauer kann so um bis zu 20 Jahre verlängert werden.
Lukas Hofstetter, Juni 2024
Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein gigantisches Puzzle. Hunderte von Teilen warten schön aneinandergereiht darauf, gereinigt, revidiert, ersetzt oder aufgerüstet und wieder zu einer Druckgiessmaschine zusammengebaut zu werden. Ein paar Meter weiter sind Spezialistinnen und Spezialisten mit Maschinen beschäftigt, die weiter hinten in der Wertschöpfungskette stehen. Sie arbeiten mit Ratschenschlüsseln so gross wie der Arm eines erwachsenen Mannes, mit industriellen Hochdruckwaschanlagen oder Nanometer-Messgeräten, um sicherzustellen, dass jedes Detail stimmt.
Willkommen in der Druckguss-Revisionsanlage von Bühler in Bedizzole – einer von drei Anlagen, die das Unternehmen betreibt. Die anderen beiden liegen im chinesischen Wuxi und im US-amerikanischen Holland, Michigan, für optimale Kundennähe in den grössten Druckgussmärkten.
In dieser 7000 Quadratmeter grossen Anlage in Norditalien revidiert ein eingespieltes Team von rund 40 Mitarbeitenden je nach Grösse der Maschinen zwischen 15 und 20 Maschinen pro Jahr. Das Werk bietet eine Auswahl an Voll- oder Teilrevisionen, inklusive der Aufrüstung der Steuerung auf das neuste DataView-Steuerungssystem von Bühler.
Die Maschinen, die in der Nähe des Gardasees einen Neustart erleben, arbeiten mit Schliesskräften von 2600 Kilonewton (kN) bis zu 42 000 kN. Egal wie gross sie sind – die Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit sind verblüffend. Im Vergleich zum Bau einer neuen Druckgiessmaschine braucht es bei der Revision rund 70 Prozent weniger Energie und 71 Prozent weniger Wasser.
Gleichzeitig werden Hunderte von Tonnen an Material wiederverwendet, anstatt neu produziert zu werden. Das Beispiel der Druckgiessmaschine Evolution 420 zeigt das eindrücklich. Bei der Generalüberholung einer Maschine dieser Grösse werden 233 Tonnen Material wiederverwendet – das Gewicht von etwa 45 Elefanten. Insgesamt spart eine Generalüberholung 67 Prozent CO2 gegenüber der Produktion einer Maschine vergleichbarer Grösse.
«Wir bieten eine Reihe von Services für die Druckgiessmaschinen unserer Kundinnen und Kunden an. Trifft eine Maschine ein, zerlegen wir sie und dokumentieren jedes einzelne Teil. Nach der Inspektion jedes Teils entscheiden wir gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden, welche Teile im Rahmen unseres transparenten Revisionsprozesses ersetzt werden müssen», sagt Jan Meier, Head of Operations bei Bühler Brescia.
Dieser Prozess kann drei bis vier Wochen dauern und braucht viel Platz in der Fabrik. Eine Herausforderung bei vollen Auftragsbüchern und der Notwendigkeit, Wege zu finden, um die Kapazität zu steigern. «Wir arbeiten derzeit an mehreren Plänen, um unsere Kapazität zu erhöhen. Eine Idee ist, die Demontage an Fabriken in der Nähe auszulagern. Dadurch würde wertvoller Platz frei, um die Maschinen hier zu reinigen, zu reparieren und wieder zusammenzubauen.»
Je nach Nutzung und Wartung können die Maschinen nach der Revision weitere 15 bis 20 Jahre laufen – bis zu 25 Jahre bei hervorragender Wartung. «30 Prozent der Maschinen, die wir revidieren, sind gebrauchte Bühler Maschinen, die auf dem Markt sind. Wir suchen aktiv nach ihnen, erneuern und verkaufen sie. 70 Prozent stammen von Kundinnen und Kunden, die sich direkt an uns wenden», sagt Francesca Sauda, CFO and Head of Commercial and HR bei Bühler Brescia.
Das Revisionsgeschäft ist ebenso zyklisch wie das Druckgussgeschäft und derzeit in einer sehr lebhaften Phase. «Unser Auftragsbuch ist gut gefüllt und wir freuen uns, zum Erfolg unserer Kundinnen und Kunden beizutragen. Die Automobilbranche etwa steht unter dem Druck, Autoteile rund um die Uhr zu liefern – es ist unsere Pflicht, alles zu tun, um den gesamten Prozess so reibungslos und effizient wie möglich zu planen und durchzuführen.»
Da Bühler stets nach Innovationen im Druckguss sucht, muss sich das Team in Bedizzole an neue Technologien anpassen, während sich eine ganze Branche verändert. Zum Beispiel die Carat-Serie von Bühler: Die Zwei-Platten-Maschine mit Schliesskräften von 10 500 bis 92 000 kN ist für den Druckguss von Standard- und anderen Bauteilen sowie grossen und komplexen Teilen konzipiert und steigert die Produktivität um bis zu 30 Prozent. Sie kann so gross sein wie ein Haus, was für das Team in Bedizzole manche Herausforderung mit sich bringt.
Jan Meiers Augen leuchten, wenn er über die erste Carat spricht, die sein Team gerade revidiert. «Die Carat 250 kam aus Deutschland – sie ist riesig. Den Transport über die Alpen zu organisieren, war ein unglaublicher Kraftakt, denn sie wiegt 63 Tonnen. Als wir sie in unseren Werkstätten hatten, stellte sie alles in den Schatten, was wir je zuvor gemacht haben. Aber das Team hat es geschafft, wie es das immer tut – indem es ständig dazulernt, über den Tellerrand hinausschaut und immer Qualität über Quantität stellt», sagt er.
Die Carat-Baureihe ist seit ihrer Markteinführung 2007 sehr erfolgreich und kann nun auch für die Herstellung von Teilen für Elektrofahrzeuge (EV) verwendet werden – ein Wandel, den viele Herstellerinnen und Hersteller gerade durchlaufen. Die Revision verlängert das Leben einer Carat um bis zu 20 Jahre und erlaubt es ihnen, die steigende Nachfrage nach EV-Teilen zu decken. Das Team in Bedizzole ist bereit, den Carat-Maschinen ein neues Leben zu schenken.
«Unsere Kundinnen und Kunden schicken ihre wertvollen Maschinen zu uns aufgrund ihres Vertrauens in unsere Fähigkeit, deren Lebensdauer um bis zu zwei Jahrzehnte zu verlängern. Zum einen ist das finanziell attraktiv, da ihre Anfangsinvestition recht hoch ist. Zum anderen müssen sie ihren CO2-Fussabdruck reduzieren, und da können wir einen spürbaren Beitrag leisten», sagt Francesca Sauda. «Es ist eine Win-win-Situation, die zeigt, wie wichtig es ist, von vornherein qualitativ hochwertige Produkte zu kaufen und sie zu revidieren, anstatt sie im Laufe ihres Lebenszyklus zu ersetzen.»
Mehr als 7000 Kilometer westlich von Bedizzole sucht Ben DeJong, Customer Service Manager bei BühlerPrince, in der Werkstatt des Druckgusswerks von Bühler in Holland, Michigan, USA, nach einem Ersatzteil. Hierher schickt ein Grossteil der grossen amerikanischen Automobilhersteller seine müden Maschinen, um sie von DeJong und seinem Team auf Vordermann bringen zu lassen. «Wir revidieren zwischen sieben und zehn Maschinen pro Jahr. Genau wie unsere Kolleginnen und Kollegen in Italien und China spüren wir den zyklischen Anstieg der Anzahl der Maschinen, die zur Revision hierherkommen. Unser grösster Branchenvorteil ist, dass wir hier bis zu 60 Druckgiessmaschinen pro Jahr herstellen können», erklärt er. «So haben wir Zugang zu direktem Know-how über die Konstruktion der Maschinen und zu mehr als 7000 Maschinenteilen von Mitte der 1960er Jahre bis heute. Das ist in Zeiten von Lieferkettenunterbrüchen und steigender Nachfrage nach schnelleren Lieferzeiten entscheidend.»
Da die Umstellung auf die Produktion von Elektro- und Hybridfahrzeugen in Nordamerika bereits weit fortgeschritten ist, spüren DeJong und sein Team die steigende Nachfrage nach der Carat-Serie. Sie wissen genau, was das für die Zukunft heisst.
«Rund 60 Prozent der neuen Maschinen in unserem Markt sind Megacastingmaschinen mit Schliesskräften von über 56 000 kN. Der Wettbewerb zwischen Asien, Europa und Nordamerika um Marktanteile in der Elektromobilitätsindustrie wird immer stärker, so-dass diese Maschinen 24/7 voll ausgelastet sein werden. Deshalb bereiten wir unsere Werkstätten schon jetzt darauf vor, die Revision dieser gigantischen Maschinen so effizient wie möglich zu gestalten: durch Investitionen in unsere Infrastruktur, den Ausbau unserer Werkstatt, die Weiterbildung unserer Mitarbeitenden und die Nähe zu unseren Kundinnen und Kunden.»
Mit einer ähnlichen Einrichtung in China, wo Elektrofahrzeuge eher die Regel als die Ausnahme und ein grosser Antrieb für die gesamte Wirtschaft sind, vervollständigt das Revisionszentrum in Wuxi das globale Netzwerk von Bühler. «Wir revidieren drei bis fünf Maschinen pro Jahr und bieten zusätzliche Services bei unseren Kundinnen und Kunden an, etwa die Verlagerung von Maschinen oder die Aufrüstung von Steuerungssystemen», sagt Ping Gu, Customer Service Supervisor Die Casting bei Bühler Wuxi. «Wir freuen uns, ihnen eine kostengünstigere Alternative zum Kauf neuer Maschinen anbieten zu können, die gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet», fügt er an.
Und während Hunderte von Druckgiessmaschinen von Bühler auf der ganzen Welt rund um die Uhr zuverlässig unverzichtbare Teile für unser tägliches Leben produzieren, stellen die fein abgestimmten Zahnräder in den Revisionszentren von Bühler die Uhren müder Maschinen auf null und verwandeln sie wieder in leistungsstarke Anlagen, die noch Jahrzehnte lang ihren Dienst tun.
Bühler betreibt ein globales Netz von 105 Servicestationen für seine Kundinnen und Kunden in den Bereichen Advanced Materials und Grains & Food. Die meisten Services betreffen das Überholen von Teilen wie Walzen, Matrizen oder Sieben in Maschinen für die Lebensmittel- und Futtermittelverarbeitung, aber auch die Revision ganzer Maschinen ist je nach Standort möglich. Lernen Sie unsere Überholservices in diesem Artikel besser kennen und kontaktieren Sie Ihre Bühler Vertretung, um mehr über die Überholung zu erfahren.
Gupfenstrasse 5
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