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Frauen in technischen Berufen
Lena Schwarz ist Konstrukteurin im 2. Lehrjahr bei Bühler. Im Interview erzählt sie, weshalb sie sich für einen technischen Beruf entschieden hat, wie ihr die Lehre bei Bühler gefällt und was sie für Zukunftspläne hat. Zudem gibt sie auch ein paar Tipps für zukünftige Schulabgängerinnen, die vor der Berufswahl stehen.
Karin Hämmerle, März 2025
Ich habe versucht, möglichst viele verschiedene Berufe anzuschauen. Nicht nur technische, sondern allgemein und unabhängig davon, ob sie als typische Mädchen- oder Jungenberufe gelten. Technische Zeichnerin hat mir von Anfang an gefallen. Zuerst ging ich in der Region schnuppern, dann zu weiteren Firmen. Bei mir stand immer der Beruf im Vordergrund, nicht ob viele Mädchen oder Jungs in diesem Umfeld arbeiten.
Durch die Schule sowie die Berufsmesse OBA kam ich erstmals in Kontakt mit Bühler. An der OBA war eine Lernende, die mich sehr gut beraten hat. Das hat mir gefallen. Auch die Chancen, die Bühler seinen Lernenden bietet, wie beispielsweise Auslandeinsätze, Teilnahme an den SwissSkills und vieles mehr, haben mich überzeugt.
Wir sind vier Mädchen in unserem Lehrjahr. Wir haben uns bereits vor Lehrbeginn am Einkleidetag kennengelernt. Mit drei Lernenden habe ich damals zusammen geschnuppert. Das hat mir den Einstieg erleichtert.
Meine Arbeit im Team «Berufsübergreifende Projekte» war sehr lehrreich. Ich habe gelernt, mit Herausforderungen umzugehen. Genauso spannend war die breite Grundbildung. Der Blick auf die technische Zeichnung bekommt durch den Seitenwechsel zur Polymechanik eine neue Perspektive. Man sieht den Entwicklungs- und Entstehungsprozess eines Produkts.
Zu Beginn übernahm ich ein bestehendes Projekt, welches leider nicht herstellbar war. Ich habe alles neu konstruiert und war von meinem Endergebnis überzeugt. Bei der ersten Sitzung kamen dann ganz viele Inputs und Änderungswünsche. Für mich war das eine Herausforderung, da ich Zusatzrunden in meinem Zeitplan nicht eingeplant hatte. Das Endprodukt durfte ich schliesslich meinen Auftraggebern präsentieren. Es gab glücklicherweise nur noch Kleinigkeiten, die ich an meine Nachfolge übergeben musste.
Im 1. Lehrjahr war ich immer mit den anderen Mädchen zusammen. In der Abteilung «Berufsübergreifende Projekte» war ich dann das einzige Mädchen. Ich empfand es als sehr positiv. Ich bekam Unterstützung und habe gelernt, auf andere Menschen zuzugehen. Zuerst war es komisch, das gewohnte Umfeld zu verlassen. Ich wurde aber super aufgenommen und habe mich rasch an die neue Situation gewöhnt. Klar gab es hin und wieder Sprüche. Die bezogen sich aber nicht auf mich oder mein Geschlecht.
Wenn ich ein Projekt abschliesse, kann es danach gefertigt werden. Irgendwann sehe ich das fertige Produkt. Das macht mich schon stolz. Man hält seine Idee, seine Konstruktion in den Händen. Beispielsweise war der Output meines letzten Projekts ein spezieller Kugelschreiber.
Wenn ich ein Projekt abschliesse, kann es danach gefertigt werden. Irgendwann sehe ich das fertige Produkt. Das macht mich schon stolz.
Ich fand Geometrie toll, Dinge in 3D zu sehen. Rapid Prototyping ist beeindruckend. Man kann so schnell Ideen mit dem 3D-Drucker umsetzen.
Kurzfristig wäre es cool, wenn ich während der Lehre für Bühler ins Ausland reisen könnte. Am liebsten in ein Land ausserhalb von Europa. Nach der Lehre möchte ich dann die Berufsmaturität (BM) nachholen. Das wusste ich bereits vor der Lehre. Damals habe ich mich bewusst dazu entschieden, die BM nicht während der Lehre zu machen. Nach Abschluss der BM möchte ich ein Studium in Angriff nehmen.
Meine Cousine hat Schreinerin gelernt. Sie hat immer erzählt, dass es cool ist, einen handwerklichen oder technischen Beruf auszuüben. Ein direktes Vorbild habe ich aber nicht.
Klar habe ich schon mal den Spruch gehört, «Frauen gehören in die Küche». Solche Kommentare hört man manchmal in der Schule oder im Freundeskreis, aber sie sind meistens als Witz gemeint. In meiner Berufswahl haben mich alle unterstützt, auch wenn ich das einzige Mädchen in meiner Klasse war, das einen technischen Beruf gewählt hat.
Bühler geht in die richtige Richtung und spricht Mädchen gezielt an, beispielsweise durch den Girls Day. Die Stereotypen und Vorurteile sind aber stark verankert. Diese zu überwinden braucht Zeit.
Wir Lernende haben unterschiedliche Skills und Qualitäten. Es ist mehr abhängig vom Charakter als vom Geschlecht. Ich bin zum Beispiel gut bei der Arbeit mit Programmen, wie Windchill oder CAD. Wenn ich Normteile nicht auf Anhieb verstehe, hole ich hingegen Unterstützung bei Mitlernenden. Ich bin eine sehr offene Person und kann mit ziemlich allen Menschen zusammenarbeiten.
Schnuppert in möglichst alle Richtungen, in technischen wie auch sozialen Berufen. Macht das, was euch gefällt. Am Schluss ist es euer Leben, ihr entscheidet und nicht die anderen.
Mehr zum Thema «Frauen in der Technik» erfahrt ihr in diesem Artikel
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